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Aufhören, sofort!, Zulassungszahlen der ersten drai Monate 1955

Published in radical-mag.com

Es sind zu viele...

Wir predigen ja schon lange, aber die Hersteller lassen einfach keine noch so kleine Nische aus. Und trotzdem sehen fast alle neuen Autos - irgendwie gleich aus. Wir haben uns mal die Zulassungszahlen der ersten drei Monate 2014 angeschaut und kommen zum Schluss: am besten würden ein paar Hersteller ihre Pforten in der Schweiz schliessen. Oder, mindestens einige Modelle kippen.

Auch wenn die teuer bezahlten Marketingstrategen behaupten, dass innerhalb der Marke kein Kanibalismus stattfinde - glauben können wir das nicht. Klar, die Schweiz ist ein kleines Licht in Sachen Fahrzeugabsatz. Was in der Schweiz pro Jahr an Autos verkauft wird, produziert Toyota weltweit zwischen der Znüni- und der Mittagspause. Trotzdem ist unser Markt nicht selten der Gradmesser für andere Länder. Klar, in Helvetien darfs gerne ein bisschen mehr Leistung sein. Und wenns geht, noch verpackt in einen Kombi. Trotzdem sollten einige Hersteller die Zulassungsstatistiken nicht nur anschauen, sondern auch handeln.

Infiniti zum Beispiel. Die haben doch tatsächlich neun Baureihen am Start. Den EX zum Beispiel, von dem hat man zwei Exemplare verkauft. Oder QX70, da waren es sieben Autos. Und schon fast exorbitant: der FX wurde zwischen Januar und März zwölf Mal verkauft. Alle anderen Baureihen verbuchen: ein Auto! Macht total 35 Autos in neun Baureihen in drei Monaten… Bentley hat vom sauteuren Continental GT in derselben Zeit fast gleiche viele Autos an den (reichen) Mann gebracht. Oder nehmen wir mal Alfa. Die Guilietta läuft immer noch gut (391) und der 4C kommt in Fahrt. Obwohl er recht teuer ist. Allein vom Karbonsportler hat man 42 Autos verkauft - das sind nur sechs weniger als vom günstigen Mito. Darin eingerechnet sind sicher auch die Exemplare, die bei irgendwelchen Wettbewerben verschenkt werden. Aufhören, sofort. Der Mito wird nie ein Alfa!

Die Corvette geht weg wie geschnitten Brot - nur liefern kann man nicht!

Interessant ist die Entwicklung auch bei Chevrolet. Die recht erfolgreichen Modelle von General Motor Korea, also all die Aveo’s, Orlando’s und Co. brechen langsam ein, weil sich die Marke ja aus Europa zurückzieht. Und die US-Modelle welche weiterhin in der Schweiz verkauft werden, allen voran die bildhübsche und sauschnelle Corvette, können nichts reissen. Die Amis können einfach nicht liefern, in den ersten drei Monaten wurden gerade Mal sieben Stück in Verkehr gesetzt. Ein Trauerspiel. Ferrari hat in dieser Zeit vom allradgetriebenen FF sogar ein Auto mehr verkauft.

Spannend ists auch bei den reinen Elektrofahrzeugen. Der i3 von BMW ist noch nicht so richtig lieferbar, drum waren es erst 56 Autos, die an den Kunden gingen. Da wird mehr kommen. Und auch Renault kann mit dem Zoe (77) sicher zufrieden sein. Wieso man aber die Uralt-Elektrosocke Mitsubishi i-MIEV noch in der Schweiz verkauft, ist uns ein Rätsel. 17 Autos, mehr konnte man trotz massiver Preisreduktion nicht absetzen. Zusammen mit den baugleichen Modellen von Citroen und Peugeot kommt man auf ein Total von 24 Fahrzeugen. Das verkauft Tesla an einem Vormittag (133).

Klar, dass sind erst die Zahlen für die ersten drei Monate und trotzdem - wir würden den Importeuren raten ihr Angebot zu straffen und die frei werdenden Mittel dem Kunden zukommen zu lassen. Und zum Beispiel die Ersatzteilpreise anzupassen. Kleines Beispiel gefällig? Wer bei seinem Volkswagen Eos 3,2-V6 die Batterie ersetzen muss, bekommt nach dem VW-Bestellsystem eine Rechnung von schlappen 1700 Franken für den Stromspender. Ja, 1700 Franken. Da fehlen nicht nur uns sondern auch den VW-Kunden die Worte...



Die Corvette geht weg wie geschnitten Brot - nur liefern kann man nicht!


... und nicht so! Text: Cha, Fotos: Werk.

Original: radical

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