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Verfeinert, Test Citroen C4 Aut. 2189

Published in radical-mag.com

Test Citroen C4 Aut.

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Manchmal reicht es einfach, ein Brot-und-Butter-Auto zu fahren. Den aufs laufende Jahr überarbeiteten Citroën C4 zum Beispiel. Ein ganz normaler Fünftürer, unauffällig, leise, bequem. So gerne wir über richtig heisse Autos schreiben, die Mehrzahl unserer Kilometer legen auch wir in normalen Leben zurück. Will heissen: Stau, übles Wetter, depperte Mitfahrer oder langweilige Strecken. Und, so gerne wir über heisse Autos schreiben, in einem Aventador in der Zürcher Rush Hour zu stecken ist alles andere als sexy. In einem C4 ist das alles viel entspannter. Vor allem, weil man bei PSA endlich erkannt hat, dass die Lösung mit den robotisierten Schaltgetrieben wohl doch nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Klar, es ist natürlich viel billiger, ein konventionelles Schaltgetriebe mit einem Aktuator für die Kupplung auszurüsten und im Fahrgastraum das Kupplungspedal wegzulassen. Aber, dieses System hat auch Nachteile. In unseren Augen sogar: nur Nachteile. Ich schalte, also nicke ich. So ungefähr lässt sich das Fahrgefühl beschreiben. Oder besser gesagt, liess sich beschreiben. Denn für all jene, die gerne eine wirklich gut funktionierende Automatik möchten, gibt es bei Peugeot und Citroën nun eine Alternative. Aisin liefert das neue Sechsgang-Automatikgetriebe, welches in unserem Testwagen an den Dreizylinder-Turbomotor gekoppelt war. 130 PS leistet der Benziner und bietet ein maximales Drehmoment von 230 Nm. Das reicht völlig aus, um den Fünftürer flott in Fahrt zu bringen. Also, flott im Bezug auf ein Brot-und-Butter-Auto natürlich. Aber wie gesagt, für 80% der Kilometer, die wir so hinter uns bringen, reicht das völlig aus. Und eben, er ist sehr bequem zu fahren der neue C4. Klar, an die alten Modelle mit Hydropneumatik kommt auch der neuste Citroën nicht ran, aber immerhin.


Und wie immer bei neuen Modelle soll das Ganze extrem umweltverträglich sein. Also relativ viel Leistung bei sehr wenig Verbrauch. Citroën schreibt das was von 4,8 Liter pro 100 Kilometer. Wir schreiben, es sind 6 Liter - im Schnitt. Wenn man den Franzosen in den Allerwertesten tritt dürfen es aber auch acht Liter sein. Da hilft dann auch die serienmässige Stopp-Start-Automatik nicht mehr viel. Auch wenn die ganz hervorragend funktioniert. Oft ist es bei diesen Systemen so, dass wenn sie an eine Automatik gekoppelt sind, bei automatischen Anlassen ein Ruck durchs Auto geht, weil Kraftschluss hergestellt wird. Beim C4 ist dies allerdings kaum spürbar. Gut gemacht. Etwas weniger Lob gibt es da für die doch sehr leichtgängige Lenkung - aber eben, Brot-und-Butter und so...





Natürlich wurde der C4 auch optisch aufgehübscht. Eine neue Lichtsignatur hats gegeben. Wir haben langsam das Gefühl, dass sich die Designer nur noch darauf konzentrieren, möglichst effektvolle Scheinwerfer und Heckleuchten zu gestalten. Das Auto ist hässlich? Dann kleben wir halt etwas LED-Lametta dran, dass gehts schon. Nein, der C4 ist nicht hässlich, aber er ist auch nicht besonders aufregend. Wobei wir wieder beim Grundnahrungsmittel und der Cholersterinbombe wären.

Sicher ist, der C4 ist durchaus praktisch, in den Kofferraum des 433 cm langen Wagens zum Beispiel passen mindestens 408 Liter. Und auch die Sitze sind bequem, das Bediensystem sehr okay und die Übersicht dank der relativ grossen Fensterflächen wirklich gut. Das hat natürlich seinen Preis. Ein Basis-C4 mit 110 PS ist ab 16'200 Franken zu haben. Das ist eine ziemlich grobe Ansage, da bekommt man sehr viel Auto fürs Geld. Will man aber eine edlere Version, Automatik und Dreizylinder-Turbo wirds auch bei den Franzosen nicht billig. 30'000 Franken ruft man als Basispreis für unseren Testwagen auf, zumindest auf der Preisliste vom März. Im Konfigurator gibts das Auto aber schon ab 26'250 Franken. Autopreise sind offenbar mittlerweile Tagespreise. Welcher Preis auch immer der aktuelle ist, das Auto hat seine Qualitäten, ist gut gemacht und durchaus sympathisch. Vor allem, weil man nicht mehr nicken muss.

Mehr Citroën gibts im Archiv.



Text: Cha, Fotos: Werk.

Original: radical

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