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Das gute Mass, Fahrbericht Mazda CX-3 2159

Published in radical-mag.com

Fahrbericht Mazda CX-3

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Er kommt spät, der Mazda CX-3. Sehr spät. Längst haben Renault Captur, Nissan Juke, Opel Mokka und Co. das Feld der sehr kompakten SUV oder Crossovers besetzt. Trotzdem will Mazda vom kleinen Bruder des CX-5 im ersten vollen Verkaufsjahr 2200 Fahrzeuge dieses Typs verkaufen. Ein zu grosses Ziel? Wir denken nicht, denn der Mazda hat so einiges zu bieten.  Der 427 cm lange Fünftürer gefällt auf den ersten Blick, das «Kodo-Design» geht auch beim kurzen SUV auf. Und neben der richtigen Grösse hat er auch die richtige Höhe. Nicht so hoch wie ein Geländewagen, nicht so tief wie ein zweisitziger Sportler, der CX-3 dürfte auch der nicht mehr ganz so jungen Generation gefallen. Und, er bietet innen wirklich viel Platz (im Kofferraum mindestens 350 Liter). Denn obwohl die Dachlinie - wie heute üblich - nach hinten abfällt, ist die Kopffreiheit auch hinten gross genug. Dazu gibts gute Sitze vorne und eine angenehm straff gepolsterte Sitzbank hinten. Das passt alles. Und vor allem passt bei den Japanern auch der Materialmix und die Verarbeitung. Obwohl für die ersten Testfahrten nur Vorserienmodelle zur Verfügung standen, können wir dem CX-3 beim Thema Innenraum gute Noten geben. die Instrumente sind ebenfalls gut ablesbar. Ob bei einem Kompakt-SUV allerdings ein grosser Drehzahlmesser als Hauptinstrument das richtige ist, wissen wir nicht so genau. Das Tempo wird relativ klein angezeigt, aber der CX-3 hat ja ein Head-up-Display, welches die wichtigsten Infos, also auch die aktuelle Geschwindigkeit, in die Frontscheibe projiziert. Daran gewöhnt man sich schnelle. Die Bedienung des CX-3 ist sehr einfach aufgebaut, man braucht keinen Informatikkurs um die wichtigsten Einstellungen vorzunehmen. Und natürlich kann man sein Smartphone mit dem Auto verbinden, hat alle möglichen Apps zur Verfügung und kann natürlich seine eigene Musik streamen. Aber das können ja die meisten seiner Konkurrenten auch.


Bei Mazda immer ein grosses Thema ist das Gewicht. Alle neuen Modelle sollen leichter sein als der Vorgänger, dieses Versprechen hält man bei Mazda seit nun fast zehn Jahren. Aber, der CX-3 hat keinen Vorgänger. Aber wir könne ja vergleichen. Der CX-3 wiegt als Fronttriebler mit Benzinmotor und manuellem Getriebe nach ECE-Norm 1240 kg. Der Opel Mokka wiegt 40 kg mehr, der deutlich kürzere Renault Captur 1255 kg. Er ist also dabei beim Gewicht, ohne den grossen Lead zu übernehmen. Interessant sind die Kombinationsmöglichkeiten. Anders als beispielsweise den Captur gibt es den CX-3 auch mit Allrad. Oder mit Automatikgetriebe. Oder beidem. Als Diesel oder Benziner. Die Japaner haben sich ihren eigenen, kleinen modularen Baukasten aufgebaut. Allerdings ist die Motorenauswahl nicht riesig. Ein Diesel mit 105 PS, zwei Benziner mit 120 oder 150 PS - das wars schon. Wobei wir beim 1,5-Liter grossen Selbstzünder unter die Haube scheuen mussten um sicher zu sein, dass es ein Diesel ist. Einen so vibrationsarm und leise laufenden Vierzylinder-Diesel haben wir ewig nicht mehr gesehen.





Allerdings erscheint uns der kleine Diesel etwas gar schwach für die Schweiz. 105 PS und 270 Nm sind zwar ordentliche Werte - aber richtig souverän ist man mit dem Diesel nicht unterwegs. Dies trotz wunderbar leicht zu schaltendem Sechsganggetriebe. Und auch wenn er so schön leise ist, wir würden den Benziner nehmen. Natürlich den Zweiliter mit 150 PS, der bietet zwar «nur» 204 Nm Drehmoment, aber er ist extrem angenehm zu fahren. Zwischen 2000 und 4000 Umdrehungen hat er genug Drehmoment um locker im Stadtverkehr mitzuschwimmen. Über 4000 Umdrehungen wird er richtig sportlich, schiebt den Cx-3 ordentlich an und kann - wie die anderen Triebwerke - mit einer Sechsstufen-Automatik kombiniert werden. Ja, das Wort angenehm wird in diesem Artikel noch öfters vorkommen. Denn der Mazda ist einfach ein angenehmes Auto. Nicht zu hart gefedert und trotzdem nicht zu viel Seitenneigung der Karosserie bei schneller Kurvenfahrt. Auffallend auch die «angenehme» Kapselung des Innenraums. Insbesondere Abrollgeräusche werden stark gedämpft, hier dürfte der Mazda klar zu den Besten seiner Klasse gehören.

Ja, wir die wir ja eigentlich keine SUV's mögen, sind gut klargekommen mit dem Japaner. Vielleicht hätte uns eine Lenkung mit etwas mehr Feedback noch milder gestimmt. Aber auch so ist der CX-3 ein gutes Fahrzeug, schnittig gezeichnet und vor allem auch nicht zu teuer. Die Preise beginnen bei 22'000 Franken, allerdings gibt’s dafür weder 4x4 noch Automatik und «nur» 120 PS. Ein typisches Schweizer Auto, also der 150-PS-Benziner mit 4x4 und manuellem Getriebe, ist ab 30'200 Franken zu haben. Ein Preisbrecher ist der neue CX-3 also nicht. Angesichts der Wertigkeit, der Ausstattung und des Verbrauchs (je nach Motor zwischen 4,0 und 6,4 L/100 km) erscheint uns der neusten Mazda aber als guter Deal.

Mehr Mazda gibts im Archiv.


Text: Cha, Fotos: Werk.

Original: radical

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