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Mercedes S600 – das Spitzenmodell mit V12 Motor der S-Klasse W222

Published in fünfkommasechs.de

Ein Zwölfzylinder-Fahrzeug ist seit jeher die Krönung im Automobilbau, bei Daimler-Benz gab es einen solchen Motor nach dem zweiten Weltkrieg erst wieder ab 1991 in der S-Klasse. Zuvor war bei großvolumigen V8 Motoren Schluß.
Nicht zuletzt der Wettbewerb drängte zu einer solchen Entwicklung, man hatte bereits Ende der 1950er Jahre einen V12 Motor nahezu fertig entwickelt und wollte diesen in der neuen großen Repräsentationslimousine W100 anbieten, doch wie wir heute alle wissen kam es völlig anders.

Der frühere Mercedes-Benz Chef Prof. Werner Niefer hatte Ende der 1980er Jahre bereits einen frühen Versuchsträger des später M120 genannten ersten V12 Triebwerks in seinem Dienst-W126 einbauen lassen. Seinerzeit bestand der Motor praktisch aus zwei zusammengesetzten M103 und verfügte auch über zwei KE-Jetronic Einspritzanlagen. Leider liegen uns hiervon keinerlei Fotobeweise vor, jedoch kann man diese Aussage(n) in vielen zeitgenössischen Fachmagazinen nachlesen.

Warum das hier alles? Nun, heute beginnt die große Automesse in Detroit, NAIAS 2014 (North American International Auto Show) und sie sorgt nicht nur alljährlich für den Beginn des neuen automobilen Jahres, sondern glänzt auch immer mit zahlreichen Premieren und Neuerscheinungen. Diesmal feiert die neue C-Klasse BR205 ihre Weltpremiere in Detroit und zudem wird erstmals der neue S600 der BR222 der Weltöffentlichkeit präsentiert.

Über den neuen V12 berichteten wird bereits HIER – doch nun gibt es endlich offizielle Fotos und die technischen Daten. Wobei es sich bei den Fotos auch eher um elektronisch erzeugte handelt. Witzig an dieser Stelle ist, dass die Daimler AG genau unseren Kennzeichen-Vorschlag “S-MP 2226” übernommen hat.

Das neue Topmodell, oder besser gesagt FLAGGSCHIFF der S-Klasse verfügt nun über einen M277 genannten V12 mit 6 Litern Hubraum (ist also kein Aufschneider mehr, wie so mancher Vorgänger) und gibt sich bis auf die Endrohre sehr unaufdringlich.

Die technischen Daten lesen sich wie folgt:

Die wichtigsten Merkmale des neuen Motors sind:

  • Vollaluminium-Kurbelgehäuse
  • Einteiliger Kettentrieb
  • Geschmiedete Kurbelwelle aus hochwertigem Vergütungsstahl
  • Modifizierte Schmiedekolben
  • Neue Einzelzündspulen (Doppelzündung)
  • Rollenschlepphebel
  • Zwei Einlass- und ein Auslassventil (Drei-Ventil-Technik)
  • Niedertemperatur-Kühlwasserkreislauf mit separatem Ausgleichsbehälter
Serienmässig verfügt das Flaggschiff über alles was die Preisliste der S-Klasse normalerweise an Sonderausführungen (SAs) bereithält. Unter anderem wären das MAGIC BODY CONTROL, Fahrassistenz-Paket PLUS (incl. Aktivem Totwinkel-Assistenten, BAS PLUS, DISTRONIC PLUS, PRE SAFE PLUS.

Den Typ S600 gibt es ausschließlich mit langem Radstand, das liegt unter anderem an seinen Hauptabsatzmärkten die vor allem in den USA und Asien liegen werden. Der S600 stellt auch eine klassische Chauffeurlimousine dar.

Bereits seit der BR220 gab es keine Kurzvariante mehr des Spitzenmodells – ohnehin gab es diese Eigenart nur bei den Baureihen 126 und 140. Die Absatzzahlen zeigten jedoch deutlich das der Markt dafür praktisch nicht vorhanden war.

Über die luxuriöse Ausstattung und die sorgfältige, feine Verarbeitung braucht man an dieser Stelle nicht weiter eingehen, sie spricht ohnehin bei der neuen S-Klasse BR222 für sich. Komfort-Kopfstützen und V12-Plaketten runden die Sitze weiter ab, die Serienausstattung war leider zum Redaktionsschluß noch nicht verfügbar – wird es aber unmittelbar nach der Weltpremiere (13.Januar 2014 gegen 17 Uhr deutscher Zeit sein).

Wie auch schon im S65 AMG, gibt es für den S600 (und für alle anderen Motorisierungen in der S-Klasse) gegen Aufpreis nun einen Touchpad in der Mittelkonsole zur Steuerung des COMAND Online, weiter auch ein Head-Up-Display sowie erstmals in einem Serien-PKW von Mercedes eine beheizte Windschutzscheibe (bestellbar ab 03.Februar 2014). Man darf gespannt sein welche Idee dahintersteckt und für meinen Teil hoffe ich, dass es sich nicht um eine solche Variante handelt die es auch bei vielen Fahrzeugen aus Wolfsburg oder Köln ab Werk gibt, denn diese verursacht durch die feinen Micro-Heizdrähte doch zu optischen Störungen die den Fahrer mehr irritieren als ihm helfen, zudem wird eine S-Klasse mit Sicherheit die meiste Zeit in einer (geheizten) Garage verbringen als davor, außer vielleicht ein paar Tage im Jahr in den angesagten Wintersport-Gebieten wie St-Moritz, Lech oder Gstaad.

Der neue S600 wird ab Mitte März seine Premiere im Showroom feiern und von da an auch auf den Boulevards dieser Welt anzutreffen sein. Schön das Mercedes an dieser “Tradition” festhält und den V12 auch mit großem Aufwand auf die Abgasnorm Euro 6 gebracht hat!

Original: 5komma6

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